in indien gibt es ein stamm, der sich seiner grammatik bedient und somit durch zeiten springt. Sie haben eine zeitform die es ihnen erlaubt sich in die zukunft zu 'erinnern'. Etwas, was mir noch nicht gelingt. Vielleicht weil ich den intellektuellen kontext suche, anstatt es zu fühlen. Aber wendet man sich erich fromm's beschreibung von dem intellektuellen zu, ist es die tätigkeit, das licht, die wahrheit zu suchen. Es ist tatsächlich fast morgen. Ich habe die erste staffel von friends fast durch. Mein kopf rauscht. Höre nach etlichen cd versuchen, eine late nite jazz platte, die vielleicht einen sehr guten jahrgang hätte, wäre sie ein wein. Nun denn, es sind die ohren, die die melodien trinken, und es ist der puls der stetig, doch ruhig steigt und somit die töne und bässe zum kern runterschlucken. Zum solarplexus. Den fühle ich, wenn immer mein puls so stark ist, daß es eben vom bauch aus pocht, vom mittelpunkt meines universums - dem nabel. Und ich fühle mich auch etwas traurig. Aber es ist keine erdrückende tristesse. Eher wie ein accessoire, welches durch solch zarten, manch holprigen klängen wie ein handschuh wirkt. Man streift ihn sich über. Und auf eine erwachsene art – `traurige´ ich vor mir her. Erwachsen, denn diese person sehe ich vor mir. Wie ich in einer anderen zeit mit einem scotch an schweren, braunen, ledersesseln meine beine dezent wippen lasse, ein schuhwerk aus den 40 - 50. Die lippen sind rot, denn damals hatten wir eben nur eine lippenstift farbe. Meine haare fallen glänzend mit aufgedrehten wellen über das kleid, und zwischen all diesem kiefernholz das den raum schminkt, inhaliere ich eine mich erfüllende traurigkeit. Ich nehme sie an, gebe ihr zu trinken. Bonjour tristesse! Der schnee draussen fällt so dicht, daß man den überschneiten, überweissen asphalt nicht mehr hört. Nicht mehr hört, wie die grossen karossen drüber fuhren, kinder darauf gummi twist spielten... Langsam trinke ich den scotch und falle zurück in die lehne. Saxophon ist herb und imposant, wie der geschmack, des getränkes. Der kontrabass ist tief und sanft, wie die wohlwollende ankunft der schlucke. Von hinten berührt mich eine hand - die art wie sie sich auf mein schulterblatt legt, ist einzigartig. Ist familiär. Wie deine signatur. Tanzen wir ein bisschen? Nur so lange, bis man die schritte nachhallen hört?

Ich habe mich in eine erinnerung vor erinnert. Und ob sie tatsächlich passierte, ist so etwas von egal, it felt fucking fabulous!

Vielleicht waren es die starken espresso die mich nicht haben schlafen lassen, vielleicht ist es die matratze die mich hindert, denn ich sollte in einer anderen liegen? In deinen armen.

La petite grAnde